Nordkreis. Als einzige der vier Nordkreis-Kommunen hat die Stadt Alsdorf eine Teilbewilligung ihres Antrags im Rahmen des Sonderprogramms „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ erhalten. Bewilligt hat das Land Nordrhein-Westfalen eine Förderung in Höhe von 193 766 Euro für die Einrichtung einer Lernwerkstatt unter der Federführung des Vereins für allgemeine und berufliche Weiterbildung (VabW) und die Unterstützung der Ehrenamtskoordination im Freiwilligenzentrum Alsdorf unter dem Dach der Caritas. Das teilte Sozialdezernent Stephan Spaltner mit.
Die Lernwerkstatt soll laut Projektantrag eine Brücke zwischen der kommunalen Situation der Erstaufnahme und den Eingliederungsmaßnahmen darstellen. „Das Angebot richtet sich an eine heterogene Gruppe (junger) Flüchtlinge, die in der Regel noch keinen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) absolviert und ebenso das Sprachniveau B1 noch nicht erreicht haben“, heißt es da.
„Um diesen Menschen einen begleiteten Zugang zur regionalen Gesellschaft und im mittelfristigen Sinne auch dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, wird das Vorhaben mit einem niederschwelligen präventiven Charakter versehen, der die Schwerpunkte fokussiert: Herstellen und Festigen einer Tagesstruktur, sinnstiftende Betätigung und kulturelle Kontakte und Feststellen eines nachfolgenden Integrationsansatzes.“ Das beinhaltet beispielsweise die Vermittlung demokratischer Grundwerte, das Vermitteln von Bräuchen oder, ganz praktisch, auch das Herstellen von Möbeln.
Bei der Ehrenamtskoordination geht es ebenso um die Vorbereitung und Begleitung von Ehrenamtlern wie – auf der Seite der Flüchtlinge – um eine Begleitung des Asylverfahrens, Vermittlung in Sprachkurse und Bildungseinrichtungen zwecks Erlangung eines Schul- beziehungsweise Berufsabschlusses oder die Heranführung an ein selbstbestimmtes Leben mittels Unterstützung zur Bewältigung der zu erfüllenden Aufgaben des Alltags.
Würselen hatte Mittel für den Bau einer fünfgruppigen Kita (2,57 Millionen Euro) beantragt, Baesweiler für eine energetische Sanierung und eine Erweiterung der Barbaraschule (5 Millionen Euro), Herzogenrath für Räume zweier Vorbereitungsklassen an der Gesamtschule Kohlscheid (1,7 Millionen Euro). Sie erhielten keine Zusage. 72 Millionen Euro gab es insgesamt zu verteilen.
Alsdorf hat außerdem über die Städtebauförderung 105 000 Euro Förderung für einen offenen Spiel- und Treffpunkt auf dem Annagelände erhalten, wie Spaltner weiter mitteilte. (vm)