Flüchtlingen eine Tagesstruktur bieten

Flüchtlingen eine Tagesstruktur bieten

Caritas und VabW starten das Projekt "Lernwerkstatt" und suchen handwerklich interessierte Ehrenamtler

Von Tim Griese

Alsdorf. Der grobe Rahmen steht. Der Rest soll jetzt mit den Ehrenamtlern und den Flüchtlingen entwickelt werden. Der Caritasverband Aachen und der Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung (VabW) haben das Projekt „Lernwerkstatt“ ins Leben gerufen. Das Ziel dieses Hilfsangebots besteht darin, jungen Zugewanderten eine sinnvolle Tagestruktur anzubieten, ihnen zu praktischen Fähigkeiten zu verhelfen und Freude an der eigenen Leistung durch handwerkliche Arbeiten zu vermitteln. Jetzt werden Ehrenamtler gesucht, die Interesse haben, sich aktiv in das Projekt einzubringen. Am kommenden Mittwoch, 28. September, gibt es eine Infoveranstaltung.

Eine Herausforderung in der Flüchtlingsarbeit sei es, den Menschen bereits früh Angebote zur Orientierung in der neuen Umgebung zu bieten und einen geregelten Tagesablauf zu vermitteln, heißt es von Seiten der Aachener Caritas. Die „Lernwerkstatt“ soll einen Beitrag dazu leisten.

Sechs Monate lang werden Flüchtlinge in diesem Projekt an zwei bis drei Tagen in der Woche an Kursen teilnehmen, in denen einerseits handwerkliche Tätigkeiten vermittelt werden, in denen andererseits aber auch Sprachförderung und Gesellschaftslehre Thema sein sollen. „Die Angebote werden niederschwellig sein. Die Ehrenamtler müssen keine handwerkliche Ausbildung mitbringen, sondern Grundkenntnisse und Empathie“, beschreibt Projektleiterin Yvonne Hildebrandt vom Freiwilligenzentrum des Caritasverbandes Aachen. „Sie sollten mit der Motivation dabei sein, ihr Können weitergeben zu wollen.“ Die Verantwortlichen legen Wert darauf, dass die „Lernwerkstatt“ für die teilnehmenden Flüchtlinge eine Pflichtveranstaltung ist. „Es geht auch darum, Verabredungen einzuhalten. Kontinuität ist ein wichtiger Aspekt. Deshalb werden auch verbindliche Vereinbarungen geschlossen“, erklärt Hildebrandt.

In diesem Projekt werde man nicht nur fit gemacht für die Integration, sagt VabW-Geschäftsführer Frank Numan: „Das ist Integration. Durch die handwerkliche Tätigkeit werde die heimische Kultur erschlossen. Dies gelinge durch die Bündelung der Stärken des VabW mit seiner Infrastruktur – neben den Räumlichkeiten und der Ausstattung werden auch Fachanleiter des Vereins im Einsatz sein – und des Freiwilligenzentrums der Caritas mit seiner Erfahrung in der Begleitung von Ehrenamtlern.

Deren Ideen sind bei der Ausgestaltung der „Lernwerkstatt“ gefragt. „Wir richten uns nach den Ehrenamtlern. Die Angebote sind zeitlich individuell gestaltbar“, sagt Kathrin Michels vom Freiwilligenzentrum, die gespannt ist, wie sich die Werkstatt mit Leben füllt. Die Infoveranstaltung am 28. September beginnt um 18 Uhr im Freiwilligenzentrum in der Luisenpassage.

Spenden benötigt

Für die „Lernwerkstatt“ werden noch Nähmaschinen benötigt. Wer eine Maschine abgeben will, kann sich bei Susan Frank vom VabW, Tel. 02404/ 550630, melden.

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